So hilft Ihnen Automatisierung, gute Gewohnheiten anzunehmen

Januar und Februar sind vorbei und auch der März ist bald rum. Es ist aber nie zu spät, sich das anzuschauen, was man getan hat und darüber nachzudenken. Sie können immer noch aktiv werden, damit das Jahr auf jeden Fall ein tolles Jahr wird. Im Folgenden habe ich einige Tipps für Sie hierzu.

Ist der Januar vorbei, endet damit meist auch die Zeit der „Neujahrsvorsätze“ … die für viele aber im Grunde eine Zeit des „Wunschdenkens“ oder der „Hirngespinste“ war. Warum? Die Wahrheit ist: Gleichgültig, welche Vorsätze man Anfang Januar hatte, bis zum Februar werden sie oft vergessen. Wir wollten zwar einige Aspekte in unserem Leben verbessern, fielen aber wieder in unsere alte Routine zurück. Ich selbst bin sehr oft in diese Falle getappt und erst neulich habe ich eine Lösung gefunden, die tatsächlich funktioniert.

Wie kann man sich seine Ziele setzen und diese auch erreichen?

Es gibt drei Herangehensweisen, sich Ziele zu setzen und sich dabei weiterzuentwickeln:

  1. Viele Menschen haben „Traumvorsätze“ – sie träumen von einem besseren Jahr, stellen sich vor, wie toll es wäre, wenn alle ihre Träume wahr werden würden …

  2. Dann gibt es Menschen, die sind ehrgeiziger. Sie setzen sich spezifische Ziele, wie: „Bis Ende März verliere ich 5 kg.“ Danach konzentrieren sie sich darauf, diese Ziele mit festgelegten Schritten zu erreichen.

  3. Schließlich gibt es noch solche, die sich keine bestimmten Ziele setzen, sondern ihre Fähigkeiten analysieren und sich darauf konzentrieren, was sie verbessern müssen.

Für mich ist die dritte Strategie die beste, d.h. mich darauf zu konzentrieren, meine Fähigkeiten zu verbessern. Diese Herangehensweise garantiert, dass ich eine neue Fähigkeit lerne, mit der ich mich persönlich verbessere, auch wenn ich mein Ziel nicht erreiche.

Im Folgenden möchte ich Ihnen erzählen, wie ich mithilfe von Apps für iOS und Mac neue Fähigkeiten entwickle, ein besserer Mensch werde und am Ende auch meine Ziele erreiche – sowohl die geplanten als auch die ungeplanten.

In welchen Bereichen möchte ich besser werden? (Fähigkeiten)

Für mich ist das die wichtigste Frage. Sie hilft mir dabei zu entscheiden, auf was ich mich konzentrieren muss. Unten beschreibe ich einige der Bereiche, in denen ich mich verbessern wollte … und wie ich schließlich, mit einigen Tricks, meine Ziele auch erreichte!

Warum geht es um Fähigkeiten und nicht um Ziele? Wenn man sich darauf konzentriert, gute Angewohnheiten anzunehmen und neue Fähigkeiten zu entwickeln, schafft man sich eine solide Basis für seine Handlungen und gewinnt neue „Kräfte“, die einem keiner mehr nehmen kann. Mit diesen „Kräften“ können Sie dann schneller und effektiver handeln. Auf lange Sicht gesehen ist diese Lösung sehr viel besser, als von einem Ziel zum anderen zu gehen.

Deshalb stelle ich mir die Frage: „Was möchte ich verbessern“, statt: „Welche Ziele habe ich“? Dann konzentriere ich mich darauf, Pläne zu machen, mit denen ich diese Verbesserungen erreichen kann.

Hindernisse senken

Die erste Voraussetzung, um eine reguläre, feste Gewohnheit anzunehmen, ist, die Hindernisse zu senken, die einen aufhalten. Das beginnt mit sehr einfachen Dingen, wie z.B. die Symbole auf dem Bildschirm des Smartphones zu ordnen. Wenn Sie die Facebook-App auf Ihrem Computerbildschirm haben, werden Sie wahrscheinlich ziemlich oft in Ihr Facebook-Konto reinschauen. Wenn Sie die App aber in einen Ordner auf einem zweiten Bildschirm verschieben (und ihn z.B. „Zeiträuber“ nennen), ist es aufwendiger, die App zu öffnen.

Man kann es damit vergleichen, ins Schwimmbad oder ins Fitnessstudio zu gehen. Wenn Sie Ihre Sportkleidung und -schuhe vorab vorbereiten und Ihre Fitnessstudio-Karte dazulegen, hindert Sie kaum mehr etwas daran, ins Fitnessstudio zu gehen. Sie müssen ja nur noch die Tasche nehmen … Wenn Sie Ihre Tasche aber erst jedes Mal kurz bevor Sie rausgehen packen, ändern Sie vielleicht während des Packens Ihre Meinung. Diese Momente des Zweifelns („vielleicht morgen“, „vielleicht wenn das Wetter besser ist“, „ich packe morgen“), sind die Hauptquellen, warum man seine Ziele nicht erreicht.

Automatisieren mit Apps für iOS und Mac

In den letzten Jahren versuchte ich, neue Angewohnheiten anzunehmen, war allerdings nicht immer erfolgreich. Erst in diesem Jahr hat es geklappt.

Damit alles einfacher wird habe ich mich darauf konzentriert, „Hindernisse“ zu senken, indem ich Apps für iOS und Mac nutze, ebenso die Aufgaben-Automatisierung mit Workflow auf iOS und Animator auf Mac.

Hier einige Beispiele, mit denen ich Sie inspirieren möchte, für das neue Jahr neue Gewohnheiten anzunehmen. Ich testete alle Apps persönlich und das Ergebnis war sehr gut. Laden Sie die in diesem Artikel beschriebenen „Workflows“ und Vorlagen herunter und Sie können sofort beginnen.

Mit Workflow und Ulysses am Morgen und Abend seinen Tag planen

Normalerweise verbindet man Tagebuch schreiben mit den dramatischen Einträgen von Teenagern, ein Tagebuch zu führen ist aber ausgezeichnet, um seine Konzentration zu verbessern und die Effektivität seiner Arbeit zu steigern. Viele bekannte und erfolgreiche Unternehmer führen ein Tagebuch und planen den nächsten Tag am Abend vorher. Ich habe selbst lange Zeit versucht, ein Tagebuch zu führen und habe schließlich erfolgreich ein einfaches Schema in Workflow auf iOS entwickelt.

Es ist sehr einfach: Jeden Tag beantworte ich einige Fragen (wofür bin ich dankbar, was ist mir heute Gutes passiert, worauf soll ich mich morgen konzentrieren etc.). Danach werden alle Antworten automatisch zu meinem Tagebuch in Ulysses im entsprechenden Format hinzugefügt.

Die Fragen, die ich mir morgens und abends stelle, sind unterschiedlich. Bevor ich ins Bett gehe, starte ich mein „Journal-night (Tagebuch-Nacht)“-Schema, am Morgen das „Journal-morning (Tagebuch-Morgen)“-Schema. Workflow funktioniert auf dem iPhone und dem iPad. Ich brauche also einfach nur nach meinem Tablet zu greifen, wenn ich Lust und Zeit habe, etwas zu schreiben.

Ein weiterer Vorteil dieser Angewohnheit ist, dass ich am Morgen produktivere und positivere Dinge tue, wie in mein Tagebuch zu schreiben, statt auf meinem iPhone die Nachrichten zu lesen. Dadurch hat sich meine Leistungsfähigkeit in den letzten Monaten unglaublich verbessert. Es gibt eigentlich keinen Tag, an dem ich nicht etwas in mein Tagebuch geschrieben habe.

Natürlich kann ich immer dann, wenn ich etwas aufschreiben möchte, das ganz einfach tun, indem ich Ulysses starte und etwas direkt an einem bestimmten Tag in mein Tagebuch schreibe.

Jeden Tag mit Nozbe beginnen

Eine andere Gewohnheit, die man leicht annehmen kann, ist eine „Morgenroutine“. Das sind Schritte, die man jeden Morgen tut, um den Tag positiv zu beginnen – bewusst und produktiv. Das mag sich nicht sehr spontan anhören, aber Sie können so den Tag beginnen, „wie Sie möchten“, nicht „so, wie er sich entwickelt“.

Wir alle wollen morgens ganz unterschiedliche Sachen tun. Deswegen sollte man auf sich selbst hören, beobachten, was einem gefällt und was nicht, was einen stört und was einen motiviert. Mit der Zeit finden Sie so Ihre ideale Morgenroutine.

Nachdem ich meine Morgenroutine entwickelte, erstellte ich eine sich wiederholende Aufgabe in Nozbe mit dem Namen „Morgenroutine“. In den Kommentaren habe ich eine Checkliste mit allen Schritten, die ich machen muss, um einen tollen Tag zu haben.

Das ist meine Morgenroutine: Nachdem ich aufwache und aus dem Bett steige, hole ich mein iPhone, das auf der anderen Seite des Schlafzimmers geladen wurde, öffne mein Tagebuch und beantworte alle Fragen. Wenn das erledigt ist, öffne ich Nozbe, gehe zur Aufgabe „Morning Journal“, markiere sie als beendet und gehe zur nächsten Sache auf meiner Liste (wie Zähneputzen etc.).

Den Tag mit Workflow, Bear und Nozbe planen

Wie es Radek (mit dem ich The Podcast, zusammen mache) vorschlägt, mache ich in Bear Pläne für jeden Tag. Die Idee dahinter ist, dass Workflow jeden Tag automatisch eine Notiz für mich in Bear für einen bestimmten Tag erstellt, unabhängig von der Anzahl der Aufgaben auf meiner Prioritätenliste in Nozbe. In dieser Notiz trage ich die drei wichtigsten Aufgaben für diesen Tag ein.

Mit Workflow fügte ich diesen täglichen Notizen halbstündige Blöcke hinzu, in denen ich regelmäßig meinen Fortschritt eintrage, wie viele Besprechungen ich hatte, wie viel Zeit ich für eine umfangreiches Projekt brauchte und andere Aktivitäten … und wie viel Zeit ich für andere Sachen (ver)brauchte.

Arbeit- und Sportstatistiken in Numbers

In Numbers habe ich ein separates Datenblatt, in dem ich verschiedene Daten eintrage: Wie viele Stunden ich gearbeitet habe (Schlussfolgerungen von der Notiz in Bear), welchen Sport ich trieb (Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Training im Fitnessstudio) und alles andere, was ich nachverfolgen möchte. So erhalte ich einen guten Überblick über meine Tage und Wochen. Später nutze ich diese Daten um festzulegen, was verbessert werden muss.

Die Tabelle in Numbers ist sehr hilfreich, da sie über iCloud auf allen meinen wichtigen Geräten (iPhone, iPad, Mac) synchronisiert wird.

Wochenrückblick mit Nozbe

Freitags macht jeder bei Nozbe einen Wochenrückblick. Wir gehen dabei durch unsere Aufgaben, Projekte, Kalender und andere Sachen, um diese Woche abzuschließen und uns auf die nächste Woche vorzubereiten.

Ein Wochenrückblick ist ein mehrstufiger Vorgang. Um sicherzustellen, dass man nichts übersieht, nutzen wir eine bestimmte Nozbe.how-Vorlage. Jeder kann sich diese Vorlage in sein Nozbe-Konto laden und sie auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Jede Woche, wenn es Zeit für den Rückblick ist, erstelle ich ein neues Projekt aus dieser Vorlage und gehe sie Schritt für Schritt durch.

Mit Gewohnheiten können Sie Ihre Ziele erreichen!

Wie heißt es so schön: „Stetes Wasser höhlt den Stein, nicht durch Kraft, sondern durch Beständigkeit.“ Es ist bewiesen, dass man mit guten Gewohnheiten seine Ziele erreicht. Interessanterweise wird das, was man automatisch macht, nicht von derselben Hemisphäre kontrolliert, wie das, was für Kreativität verantwortlich ist. Mit Ritualen kann man Müdigkeit reduzieren, sodass man Energie hat für etwas Neues. Sobald eine Angewohnheit angenommen wurde, wird sie so fest, dass man diese Gewohnheit leicht wieder aufnehmen kann, auch wenn man sie mal unterbricht.

Aus Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, seine Ziele ohne Automatisierung und Gewohnheiten zu erreichen. Nehmen Sie deshalb neue Angewohnheiten an und nutzen Sie Apps und Workflows für iOS und Mac. Die Apps funktionieren besonders gut auf dem iPhone, das ich immer bei mir habe. Mit meinen neuen guten Gewohnheiten kontrolliere ich jetzt nicht mehr ständig meinen Status auf Facebook, Stattdessen schreibe ich in mein Tagebuch, mache einen Tagesplan oder andere produktive Sachen.

Welche Gewohnheiten helfen Ihnen, Ihre Produktivität zu steigern? Schreiben Sie uns dazu in einem Kommentar!

Michael
Nozbe Gründer und CEO. Er nimmt einen wöchentlichen Podcast auf, schreibt in diesem Blog und veröffentlicht Bücher, um modernen Angestellten zu helfen, effektiver zu arbeiten und sich in allem, was sie tun, zu verwirklichen.